Was ist Google Data Studio und was kann es?

Google Data Studio erobert immer mehr Nutzer für sich. Das Visualisierungstool überzeugt durch sein verständliches User Interface und die einfache Anbindung verschiedener Datenquellen. Als Hauptargument für die Nutzung von Google Data Studio zählt aber nach wie vor, dass es kostenlos zu nutzen ist und kontinuierlich durch die Community erweitert wird. In diesem Artikel möchten wir Google Data Studio vorstellen, auf die Komponenten eingehen und die Vor- und Nachteile evaluieren.

Was ist Google Data Studio?

Google Data Studio ist ein Visualisierungs- und Dashboardingtool aus dem Hause Alphabet. Das kostenlose Tool überzeugt durch seinen einfachen Zugang, viele Standardkonnektoren und eine Bandbreite and Visualisierungsoptionen. Vor allem auch die direkte Integration mit anderen Google Services ist ein Argument für die Nutzung.

Prinzipiell bietet Google Data Studio alles, was andere Visualisierungstools auch bieten. Konnektoren zur Anbindung von Datenquellen über gewisse Optionen zum ETL (z.B. Data Merges, Berechnung neuer Variablen) bis zu vielen Standardvisualisierungen. 

Somit erlaubt es Google Data Studio, sehr einfach und schnell Analysen und Visualisierungen zu erstellen, während man bei vergleichbaren Tools eine sehr viel höhere Anlaufzeit hat. Auch komplette fachfremde Personen finden sehr schnell Zugang zum Produkt und erstellen im Handumdrehen ein eigenes Dashboard. Dies trägt direkt zur Demokratisierung von Data Analytics und somit zur Förderung des Data-Driven Mindset im Unternehmen bei.

Komponenten von Google Data Studio

Konnektoren & Kombination

Es gibt 16 Standardkonnektoren, die von Google gepflegt werden: 

  • BigQuery
  • CampaignManager
  • Cloud Spanner
  • Cloud SQL for MySQL
  • Display & Video 360
  • File Upload
  • Google Ad Manager
  • Google Ads
  • Google Analytics
  • Google Cloud Storage
  • Google Sheets
  • MySQL
  • PostgreSQL
  • Search Ads 360
  • Search Console
  • YouTube Analytics

Daneben gibt es eine wachsende Liste von Communitykonnektoren, derzeit über 200 Stück. Diese Basis erlaubt es, zahlreiche Datenquellen direkt und ohne zusätzliche Arbeit anzubinden. Der zweite Schritt im ETL-Prozess wird durch die Möglichkeit von Datentypenbestimmung und Data Source Blending ermöglicht. Joins oder Berechnung neuer Variablen – alles möglich in der Datenquellenverwaltung von Google Data Studio.

Graphen & Visualisierung

Visualisierungen und Graphen in Google Data Studio
Visualisierungen und Graphen in Google Data Studio

Google Data Studio bietet 32 Graphen, verteilt auf 13 Kategorien:

  • Tabelle (Table)
  • Kurzübersicht (Scorecard)
  • Zeitachse (Time Series)
  • Balkendiagramm (Bar)
  • Kreisdiagramm (Pie)
  • Landkarte (Geo)
  • Google Maps
  • Liniendiagramm (Line)
  • Flächendiagramm (Area)
  • Streudiagramm (Scatter)
  • Pivot-Tabellen (Pivot table)
  • Bullet-Diagramm (Bullet)
  • Strukturkarte (Treemap)

Jeder Graphen kann nochmal  angepasst werden im Bezug auf Datenquellen, Aggregierung, Auflösung der Daten und Vergleich zu historischen Daten. Zudem erlaubt es Google Data Studio, auch die grundlegenden visuellen Aspekte, also Farbe, Schriftart und -größe, Positionen, Rahmen und anderes anzupassen. Insgesamt eine große Option zur Visualisierungsindividualisierung.

Community-Visualisierungen

Nebst der Standardvisualisierung ist die Idee bei Google auch, dass Google Data Studio durch die Community um zahlreiche weitere Visualisierungen erweitert wird. Momentander Stand sind 27 verfügbare Community-Visualisierungen, unter anderem: 

  • Histogramm
  • Waterfall
  • Sankey
  • Heatmap
  • Sunburst
  • Gauge
  • Funnel
  • Radar
  • Timeplot

Während diese Bandbreite bis dato noch gering ist, lässt sie doch hoffen, dass eine Art Crowd-Entwicklung die Optionen bei Google Data Studio sehr schnell und sehr breit voran treibt.

Visuelle Elemente 

Nebst der Datenverwaltung und den Graphen erlaubt Google Data Studio auch die Platzierung von visuellen Elementen. Text, Formen, Linien und Bilder sind die Basis für eine visuelle Gestaltung der Dashboards. Durch das Grid- und Anordnungssystem von GDS können diese Elemente auch sehr einfach visuell ansprechend platziert werden und verbessern somit sonst sehr trockene Reports.

Vorteile von Google Data Studio

Setup & geringe Zugangshürden

Wie bereits erwähnt existieren bei Google Data Studio quasi keine Hürden, um loszulegen. Sowohl Setup als auch Pflege sind für jedes Expertiselevel und somit für Data Analytics und Business Stakeholder gleichermaßen geeignet.

Integration mit anderen Google Services

Wer ein GoogleMail-Konto besitzt, Google Analytics einsetzt oder andere Google Produkte nutzt, der hat direkten Zugriff auf die Visualisierungssoftware. Umständliche Abrufe über Google APIs oder dergleichen gehören somit der Vergangenheit an.

Der Preis: Kostenlos

Seit 2018 ist Google Data Studio kostenlos. Es ist unklar, ob Google in Zukunft ein ähnliches Freemium-Modell wie mit Google Analytics 360  fahren möchte oder es dauerhaft kostenlos bleibt.

Embedded Dashboards

Durch das iframe-snippet können Dashboards direkt und sehr einfach in jede Website oder App eingebunden werden, die HTML unterstützt. Einfach kopieren und schon ist das Dashboard live.

Unbegrenzte Daten und Reports

Bis dato gibt es keine Begrenzung an Datenquellen oder Dashboards.

Branding und Designoptionen

Durch die einfache Kombination von Design- und Analyseelementen ist es sehr einfach, die Dashboards auch visuell auf das Unternehmen zu branden. Daher lassen sich einfach sehr visuell ansprechende Reports erstellen.

Anzahl an Konnektoren

Die Anzahl an Konnektoren ist bei Google Data Studio mit über 220 sehr hoch, allerdings sehr Marketinglastig.

Nachteile von Google Data Studio

Performanz / Geschwindigkeit

Die Nachteile zeigen sich hingegen schnell bei intensiverer Nutzung. Vor allem die Performanz bei vielen Visualisierungen oder großen Datenmengen lässt schnell zu wünschen übrig.

Notifications 

Google Data Studio besitzt keine Option um Notifications zu schicken. 

Exports

Online dashboard – oder nichts. Das ist das Credo von Google Data Studio. Weder PDF-Exports noch andere Varianten der Verteilung der Dashboards sind möglich.

Reporting-Funktionalität

GDS besitzt keine Möglichkeit einen Report aus den Daten zu extrahieren und/oder automatisch per E-Mail zu senden. Während Google Analytics eine rudimentäre Reportingfunktion integriert hat, hat Google Data Studio dies nicht.

Visualisierungsvarianten

Im Vergleich zu anderen Visualisierungstools bietet GDS eine eher geringe Anzahl an Visualisierungsoptionen. Sowohl Graphenarten als auch feine Adjustierungen lassen sich bei anderen Tools besser als auch feiner steuern.

Google Data Studio im Vergleich: GDS vs. PowerBI vs. Tableau

Google Data StudioPowerBITableau
PreiskostenlosBasisversion kostenlos, sonst $10 pro Nutzer$70 pro Nutzer
Konnektoren> 220> 90>80
IntegrationSehr einfach bei HTMLBandbreite von Desktop, Mobile und WebDesktop und Web
SetupSehr einfachEinfach bei Verwendung von Microsoft-ProduktenEinfach
GeschwindigkeitLangsamHochSehr hoch

Beispiele und Templates für Google Data Studio Dashboards

Hier einige Sammlung von kostenlosen Google Data Studio Templates:

Weitere Informationen

Einführung zu Google Data Studio

Google Data Studio Tutorial